Donnerstag, 9. Januar 2020

Update after 1 week


Deutsche Version etwas weiter unten.

Dear followers,
we are now just more than a week in Vietnam, so it is time to give you an update on what has happened so far.
Departure in Frankfurt
We arrived save in wonderful HCM-City and I must admit that it has changed a lot since my last stay here in 2012. Vietnam is going through a phase a rapid development – many things have changed for the better, but not everything. There is more commerce and business visible everywhere and new buildings are created, and even totally new districts are being designed from scratch. Most of them for richer people. Our guides they that some people has become really rich while others still have to fight for their daily life.
In HCM we acted most of the time like real tourists, doing a walk around the city center, a tour on a Vespa or visiting Cu Chi tunnels.






But after we flew to Can Tho, that changed a lot. Here in the Mekong Delta my father and his first family hided after he run away from French Legion Etrangere on 6th January 1956. The reason for hiding here is most likely that the family of his wife comes from this area. After around seven months full of desperation he even got very ill and had no medicine or doctor that could help him. So, his wife walked 17 km to the next pharmacy, most likely in Can Tho and found a pharmacist that helped him. Just by chance the owner of a rice mill was witness of the wife talking to the pharmacist. He was able to give my father a job in his rice-mill in Rach Goi.
First as a simple machinist, but soon my father proved his competence and after some months he was promoted to be the general manager of the rice mill. The owner then came only on Sundays to check the books and left everything in the hands of my father.
He wrote all of this to his mother in Germany in many letters, giving her the address and his Vietnamese name (Nguyen Van Duc). 

So, from that we know now the name of the rice mill. And guess what, we found it!


It is no longer a rice mill but still a factory. A friendly police officer did some research and found out where the mill was located.
We visited the site and talked to many people – especially older people – about our request. 




Unfortunately, nobody could here remember my father or his family. But we handed over many self-made posters that explain our desire and so the people will continue to ask relatives and friends about it.
We went to the current rice mill, talked to the old owner and put some posters on the wall of the mill - many families from the farms around Rach Goi come here to mill their rice.




Before we went to the little hamlet of Rach Goi – where the rice mill is located – we had an early appointment with the bishop’s secretary in the office. This time the church was very cooperative, I think there were impressed by our perseverance for more then 10 years to find my half-sister. The secretary of the bishop promised to send out the poster with our request to all parishes in the Diocese and ask the priests to announce them during the next church services there. That was much better than expected and now we hope for the best.


Later we went to the little parish in Rach Goi and spoke to a priest but also to some very old people living there (sometimes of 90 years of age).




Unfortunately, again nobody could remember my father or his family. But everyone was very friendly, I am sure, they will continue to ask other elder people about my father.
We left contact details for us or our interpreter everywhere and starting the next morning some calls came in, explaining that some older people might have some information about my father or worked in the rice mill at that time.
We are carful because some of them already asked for money if they share information. To us a clear sign not to give any money just for useless hints or long discussions which lead to nowhere.
Tomorrow we will fly to Danang and stay some time in Hoi An and Hue (touristic program again) Before we take the night train to Nha Trang and visit the farm where my father worked from 1960-1962.
If we will get hard and serious information about my half-sister we might come back before we return to Germany on 22nd of January. We hope for the best.

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Liebe Mitleser,
Wir sind jetzt nun mehr als eine Woche in Vietnam, also ist es Zeit, Euch ein Update darüber zu geben, was bisher passiert ist.



Wir sind sicher in der wunderschönen Stadt Ho-Chi-Minh angekommen und ich muss zugeben, dass sich seit meinem letzten Aufenthalt hier im Jahr 2012 viel geändert hat
Vietnam befindet sich in einer Phase einer rasanten Entwicklung - vieles hat sich zum Besseren verändert, aber nicht alles. Überall sind mehr Handel und Gewerbe zu sehen, und neue Gebäude entstehen, und sogar völlig neue Stadtteile werden von Grund auf neu entworfen. Die meisten davon für reiche Leute. Unsere Führer erzählten, dass einige Leute wirklich reich geworden sind, während andere noch immer um ihr tägliches Überleben kämpfen müssen.
In HCM haben wir uns die meiste Zeit wie echte Touristen verhalten, einen Spaziergang durch die Innenstadt gemacht, eine Tour auf einer Vespa gemacht oder Cu-Chi-Tunnel besucht.








Aber nachdem wir nach Can Tho geflogen sind, hat sich das verändert. Hier im Mekong-Delta versteckten sich mein Vater und seine erste Familie, nachdem er am 6. Januar 1956 von der französischen Legion Etrangere geflohen war. Der Grund, sich hier zu verstecken, ist höchstwahrscheinlich, dass die Familie seiner Frau aus dieser Gegend stammt. Nach ungefähr sieben Monaten voller Verzweiflung wurde er schwer krank und hatte weder Medikamente noch einen Arzt, die ihm helfen könnten. Also ging seine Frau 17 km zur nächsten Apotheke, höchstwahrscheinlich in Can Tho, und fand einen Apotheker, der ihm half. Der Besitzer einer Reismühle war zufällig Zeuge des Gesprächs der Frau mit dem Apotheker. Er konnte meinem Vater einen Job in seiner Reismühle in Rach Goi geben.
Zuerst als einfacher Maschinist, aber bald stellte mein Vater seine Kompetenz unter Beweis und nach einigen Monaten wurde er zum Vorarbeiter der Reismühle befördert. Der Besitzer kam dann nur noch sonntags, um die Bücher zu überprüfen und ließ alles in den Händen meines Vaters.
Mein Vater schrieb dies alles in vielen Briefen an seine Mutter in Deutschland und gab ihr die Adresse und seinen vietnamesischen Namen (Nguyen Van Duc). Deshalb kennen wir jetzt den Namen der Reismühle. 


Und raten Sie mal: wir haben sie gefunden!
Es ist keine Reismühle mehr, aber immer noch eine Fabrik. Ein freundlicher Polizist in Rach Goi recherchierte und fand heraus, wo sich die Mühle befand. 


Wir besuchten die Baustelle und sprachen mit vielen Menschen - insbesondere älteren Menschen - über unsere Anfrage.




 Leider konnte sich hier niemand an meinen Vater oder seine Familie erinnern. Aber wir haben viele selbst gemachte Plakate überreicht, die unseren Wunsch erklären, und deshalb werden die Leute weiterhin Verwandte und Freunde danach fragen.Wir fuhren dann zur aktuellen Rismühle in Rach Goi, sprachen mit dem sehr alten Besitzer und hingen Poster an den Eingängen auf. Viele Familien aud der ganzem Umgegend kommen hier hin um ihren eigenen Reis dort verarbeiten zu lassen. 




Bevor wir in Kleinstadt Rach Goi gingen, wo sich die Reismühle befindet, hatten wir einen frühen Termin mit dem Bischofssekretär im Büro in Can Tho. Diesmal war die Kirche sehr kooperativ, ich glaube, es hat sie beeindruckt, dass wir seit mehr als 10 Jahren durchhalten, um meine Halbschwester zu finden. Der Sekretär des Bischofs versprach, das Plakat mit unserer Bitte an alle Pfarreien der Diözese zu versenden und die Priester aufzufordern, es bei den nächsten Gottesdiensten dort vorzutragen. Das war viel besser als erwartet und jetzt hoffen wir auf einen Glückstreffer.



Später gingen wir in die kleine katholische Kirche in Rach Goi und sprachen mit einem Priester und auch mit einigen sehr alten Leuten, die dort lebten (manchmal im Alter von 90 Jahren). 





Leider konnte sich wieder niemand an meinen Vater oder seine Familie erinnern. Aber alle waren sehr freundlich, ich bin sicher, sie werden auch weiterhin andere ältere Menschen nach meinem Vater fragen.
Überall hinterließen wir Kontaktdaten für uns oder unseren Dolmetscher und ab dem nächsten Morgen gingen einige Anrufe ein, die erklärten, dass einige ältere Menschen möglicherweise Informationen über meinen Vater haben oder zu dieser Zeit in der Reismühle arbeiteten.
Wir sind vorsichtig, weil einige von ihnen bereits um Geld gebeten haben, wenn sie Informationen austauschen. Für uns ein klares Zeichen. Wir geben kein Geld  für nutzlose Hinweise oder lange Diskussionen, die zu nichts führen.
Morgen fliegen wir nach Danang und bleiben einige Zeit in Hoi An und Hue (wieder ein touristisches Programm). Bevor wir schließlich mit dem Nachtzug nach Nha Trang fahren und die Farm besuchen, auf der mein Vater von 1960-1962 gearbeitet hat.
Wenn wir ernsthafte Informationen über meine Halbschwester bekommen, kommen wir vielleicht nochmal zurück, bevor wir am 22. Januar nach Deutschland zurückkehren. Wir hoffen auf das Beste.

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